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Machtmissbrauch in der Wissenschaft

Mobbing-Kurzcheck und Dokumentation

Mobbing kann Studierende, Wissenschaftler*innen und nicht-wissenschaftliches Personal gleichermaßen betreffen und negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit wie z.B. Stress, Angst, Depressionen sowie die akademische Leistung haben. Um den Schutz aller Universitätsmitglieder zu gewährleisten und Mobbing effektiv zu bekämpfen ist es wichtig, ein Bewusstsein für diese Form des Machtmissbrauchs zu schaffen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Gesellschaft gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V. entwickelte zusammen mit dem Pionier der Mobbingforschung, H. Leymann (1993), folgende Definition: „Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen verstanden, bei der die - angegriffene Person unterlegen ist (1) - und von einer oder einigen Personen systematisch, oft (2) - und während längerer Zeit (3) - mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis (4) - direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet.“

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bezeichnet es als Mobbing, wenn eine Person „am Arbeitsplatz systematisch und über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert, benachteiligt oder ausgegrenzt wird“.

Diese Definitionen sind Grundlage für den beigefügten Mobbing-Kurzcheck. Dieser soll helfen, möglichst schnell und einfach zu entscheiden, ob Sie selbst oder Kolleg*innen in Ihrem Umfeld von Mobbing betroffen sind.

In diesem Dokument finden Sie in diesem Zusammenhang eine Auflistung möglicher Angriffsformen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Liste nicht vollständig ist. Sie kann jederzeit ergänzt und angepasst werden, da Mobbing in vielfältigen Formen und verschiedenen Situationen auftreten können. Die dort aufgeführten Punkte sollen lediglich als Orientierungshilfe dienen, um das Bewusstsein für potenzielle Mobbinghandlungen zu schärfen.

Angesichts der Ernsthaftigkeit dieser Herausforderung ist es für Betroffene von entscheidender Bedeutung, ihre Erfahrungen und Begegnungen mit Mobbing und Machtmissbrauch zu dokumentieren. Ein wirksames Instrument, um diese Vorfälle systematisch zu erfassen, ist das Mobbingtagebuch. Auch hierzu finden Sie hier einen Vorschlag.

Diese Dokumentation ermöglicht es Betroffenen, entsprechende Erlebnisse systematisch festzuhalten und zu analysieren. Diese Aufzeichnungen erfüllen gleich mehrere Zwecke. Zum einen dienen sie der „Beweissicherung“ und als Erinnerungsprotokoll, als Grundlage für Gespräche mit dem*der Vorgesetzten, dem Personalrat, der Dienststelle etc. Außerdem können durch das Aufzeichnen und Reflektieren der Mobbingvorfälle die durch sie verursachten psychischen und gesundheitlichen Belastungen möglicherweise besser verarbeitet und frühzeitig Strategien entwickelt werden, den Angriffen zu begegnen. Bedenken Sie dabei, dass mobbende Personen eine kleinlaute, ängstliche Reaktion und keinen Widerstand erwarten/erhoffen. Mit einem selbstsicheren und selbstbewussten Auftreten ihres Gegenübers können sie meist deutlich weniger gut umgehen. Beginnen Sie mit den Aufzeichnungen so früh wie möglich - also bereits dann, wenn einzelne Mobbingattacken auftreten, die Sie vielleicht nur als „unangenehme Zwischenfälle“ betrachten.

Für Fragen, Anregungen und Unterstützung melden Sie sich jederzeit gerne bei uns. Weitere Informationen zu unserem Beratungsangebot und zum Engagement des PRwiss gegen Machtmissbrauch an der TU Dortmund finden Sie hier.