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Wir brauchen eine Änderung der Organisationskultur an Hochschulen

Beim Symposium "Arbeit an Hochschulen" am 3. und 4. November an der Technischen Universität Berlin wurde der Arbeitsplatz Hochschule aus vielen Blickwinkeln und vor allem statusgruppenübergreifend betrachtet und kritisch reflektiert. Sigrun Rottmann und Jens Maylandt stellten die Aktivitäten zum Thema Machtmissbrauch an der TU Dortmund aus der Perspektive des Personalrats der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten vor. In ihrem Vortrag reflektierten sie zum einen die hochschulweiten Aktivitäten kritisch reflektiert, an denen der Personalrat beteiligt war (z.B. AG Machtmissbrauch, Forum Machtmissbrauch). Darüber hinaus skizzierten sie die Möglichkeiten des PRwiss, im Rahmen seiner Beteiligungsrechte Machtmissbrauch zu thematisieren.
In den Beiträgen des Symposiums wurde deutlich, dass die Machtstrukturen an den Hochschulen, die oft durch eine gefährliche Kombination feudalistischer und neoliberaler Elemente geprägt sind, kontraproduktiv für gute Arbeit, hochwertige Lehre sowie unabhängige, reflektierte Forschung sind.
Reformansätze könnten z.B. eine Department Struktur oder eine massive Erhöhung der Zahl an Dauerstellen sein. Auch Mitbestimmungsakteuren wie Personalräten und Gewerkschaften kommt hierbei eine wichtige Kontroll- aber auch Gestaltungsfunktion zu. Der PRwiss setzt sich u.a. für die Schaffung weiterer Dauerstellen und die Schaffung wirksamer Strukturen zur Verhinderung von Machtmissbrauch ein. Letztlich, so auch das Fazit unseres Vortrags, bedarf es aber vor allem einer Änderung der Organisationskultur an den Hochschulen, um Machtmissbrauch zu enttabuisieren und auch sozial zu sanktionieren.
Das Symposium wurde von der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt an der TU Berlin ausgerichtet und unter anderem von den Gewerkschaften ver.di und GEW unterstützt.
