Ein gutes Jahr 2025!
Der PRwiss wünscht den Mitgliedern seines Vertretungsbereichs und der gesamten TU alles Gute für 2025!
Im neuen Jahr werden wir als Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten den Austausch mit den Kolleg*innen in den Fakultäten verstärken. Da die Mittelbauvertretung in vielen Fakultäten öfter wechselt, sind wir für entsprechende Hinweise dankbar. Melden Sie sich gerne bei uns, wenn sie den Mittelbau an Ihrer Fakultät oder an Ihrem Institut vertreten.
Personalversammlung der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten 2024
In der diesjährigen Personalversammlung hat sich der seit 1. Juli 2024 neu im Amt befindliche Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten (PRwiss) vorgestellt. Dr. Andreas Brink, der in den PRwiss in den letzten vier Jahren geleitet hat und Ende des Jahres in den Ruhestand geht, ist in diesem Jahr von Dr. Anja Szypulski als neuer Vorsitzenden abgelöst worden. Das Gremium besteht aus 17 Mitgliedern aus unterschiedlichen Fakultäten, die Amtszeit beträgt vier Jahre, also bis Juli 2028.
Der Personalrat tagt jeden Freitag und beschäftigt sich in der Gremiensitzung mit den Vorlagen der Verwaltung rund um das Arbeitsverhältnis (Neueinstellungen, Weiterbeschäftigungen, Aufstockungen, Auflösungen etc.) und einer Vielzahl weiterer Themen u. a. im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, IT und der Umsetzung der Dauerstellenkonzepte in den Fakultäten.
Anja Szypulski stellte u.a. den aktuellen Stand der Diskussionen zur Arbeitszeiterfassung vor. Eine Reihe von Urteilen (z. B. EuGH 2019, BAG 2022) schreiben eine Zeiterfassung auch im wissenschaftlichen Bereich vor. Seit 2022 arbeitet der PRwiss zusammen mit dem Personaldezernat in einer AG zu diesem Thema; eine Zwischenlösung für den Bereich Verwaltung und Technik (Exceltabelle) wurde bereits umgesetzt. Viele der Hochschulen in NRW – so auch die TU Dortmund – warten auf das Gesetz zur Arbeitszeiterfassung, das die Umsetzung konkretisieren sollte.
Geplante Novelle des WissZeitVG
Auch die geplante Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) – die entscheidende Grundlage für die Befristungen von Verträgen in der Wissenschaft – wurde bislang nicht umgesetzt. Der Referentenentwurf des BMBFs sieht unter anderem für die Promotionsphase einen Erstvertrag von mindestens drei Jahren vor. Dies wird an der TU Dortmund bereits umgesetzt. Die Postdoc-Phase soll laut Entwurf verkürzt werden: nach einem Erstvertrag von mindestens zwei Jahren ist eine Verlängerung um zwei Jahre möglich. Eine weitere Befristung bis zu zwei Jahren ist nur möglich, wenn eine anschließende unbefristete Beschäftigung vereinbar wird. Damit ist geplant, die bisher möglichen sechs Jahre nach der Promotion zu verkürzen. Angesichts der aktuellen politischen Rahmenbedingungen ist allerdings nicht abzusehen, ob das Gesetz in dieser Wahlperiode noch zum Abschluss gebracht wird.
Aktueller Stand Dauerstellen
Ein wichtiges Thema für den PRwiss ist die Begleitung der Dauerstellenkonzepte der Fakultäten. Seit der Einführung des Dauerstellenrahmenkonzepts des Rektorats 2021 mit dem Ziel, rund 25 Prozent der Haushaltsbeschäftigten zu entfristen, begleitet der PRwiss die Besetzung dieser Stellen in den Fakultäten. Stand November 2024 wurden 52 Stellen in den Fakultäten auf der Grundlage der Dauerstellenkonzepte entfristet; zehn Stellen befinden sich in einem laufenden Verfahren. In der Mehrheit werden die Stellen intern (36 Stellen) vergeben. Das Geschlechterverhältnis ist weitgehend ausgeglichen (24 weiblich, 28 männlich). Überwiegend wurden E 14 Stellen vergeben (29), E 13 (15), E 15 (3) und A 13 (2). Die Fakultäten ET/IT und Bauwesen haben bislang noch kein Dauerstellenkonzept vorgelegt.
Finanzen und Budgetierung an der TU Dortmund
Die Sprecherin des gemeinsamen Wirtschaftsausschusses von PRwiss und dem Personalrat Verwaltung und Technik, Uta Spörer, berichtete über die aktuelle finanzielle Situation an der TU Dortmund. Der Jahresabschluss der TU Dortmund für 2023 zeigt einen Fehlbetrag von 7,3 Millionen Euro, der durch die allgemeinen Rücklagen ausgeglichen wird. Bis 2026 muss das strukturelle Defizit der TU Dortmund auf null verringert werden. Die Sparmaßnahmen müssen also weitergeführt und intensiviert werden. Dazu sollen unter anderem die nicht landesfinanzierten Anmietungen (28.009 m² / 1,7 Mio. €/Jahr) schnellstmöglich beendet werden. Die Energiekosten der TU sind durch Einsparungen und sich wieder normalisierende Kosten fast wieder auf dem gleichen Stand wie vor dem Ukraine Krieg.
Die Budgeterhöhungen 2024 und auch das Budget für 2025 werden nicht ausreichen, die Tarifsteigerungen des Personals aufzufangen. Der Großteil der Fakultäten bleibt 2024 trotzdem innerhalb ihres Budgets - allerdings wird erwartet, dass die Überträge geringer ausfallen. Einige Fakultäten haben allerdings Probleme wegen ausgefallener Drittmittelfinanzierungen.
Engagement gegen Machtmissbrauch an der TU Dortmund
Der PRwiss bemüht sich um eine Sensibilisierung für Formen des Machtmissbrauchs an der TU Dortmund. Wir arbeiten mit anderen Akteur*innen zusammen, um Maßnahmen zum Schutz von Opfern zum Beispiel von sexueller Nötigung oder Mobbing zu entwickeln und über effektivere Mechanismen für die Sanktionierung von Täter*innen zu diskutieren. Der Personalrat ist daher aktives Mitglied der bereichsübergreifenden AG Machtmissbrauch und ist an der Überarbeitung der Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung und Sexualisierter Gewalt beteiligt, die (Stand November 2024) um den Tatbestand Machtmissbrauch erweitert wird. Wir sind zudem aktiv in der Teil-AG Sensibilisierung, die das Thema in die Hochschulöffentlichkeit tragen und einen offenen Austausch über Machtmissbrauch an der TU fördern möchte.
Ein erstes Ergebnis dieser Vernetzung von Bereichen und allen Statusgruppen der Hochschule war das Forum Machtmissbrauch an der TU am 23. Oktober im Audimax. Der PRwiss wird weiterhin mit den relevanten Akteur*innen und allen Statusgruppen zusammen arbeiten, um dieses Thema aus der Tabuzone zu holen und Betroffene und Zeug*innen zu ermutigen, sich bei uns oder einer der Beratungsstellen an der TU zu melden. Ein neuer, übersichtlicher Wegweiser für diese Anlaufstellen ist in Arbeit. Wir werden uns zudem weiterhin dafür einsetzen, dass Betroffene geschützt werden, wenn sie sich aus der Anonymität herauswagen und Täter*innen benennen. Wir beteiligen uns auch an den Diskussionen über effektivere Sanktionsmechanismen. Dazu werden voraussichtlich im Frühjahr 2025 in NRW mit der Verabschiedung eines neues Hochschulstärkungsgesetzes durch den Landtag neue Möglichkeiten eröffnet.
Ein erster Schritt im hochschulweiten Austausch über Machtmissbrauch
Was ist Machtmissbrauch im Hochschulkontext? Wie können Betroffene unterstützt werden? Wie kann die TU Machtmissbrauch entgegenwirken? Diese Fragen standen am 23. Oktober 2024 im Mittelpunkt der ersten hochschulweiten Veranstaltung über Machtmissbrauch an der TU Dortmund.
Im Audimax gab zunächst Professor Daniel Leising (Netzwerk gegen Machtmissbrauch in der Wissenschaft) eine Übersicht über Formen, Ursachen und Lösungsansätze von Machtmissbrauch an Hochschulen. Er definierte Machtmissbrauch als „illegitimen Gebrauch von Macht zur Mehrung des eigenen Vorteils auf Kosten anderer“ mittels Handlungen wie Mobbing, sexuelle Belästigung und Ausbeutung. Leising –
Professor für Diagnostik und Intervention an der Fakultät für Psychologie der TU Dresden – erläuterte, wieso Organisationen oft kein Interesse haben, unethisches Verhalten zu stoppen. Er zeigte auf, wie viel Macht Professor*innen haben und wie die Strukturen des deutschen Wissenschaftssystems Karrieren von Personen mit geringer Integrität begünstigen. Opfer und Zeug*innen von Machtmissbrauch würden oft aus gut begründeter Angst vor negativen Konsequenzen schweigen, während schwache Kontroll- und Sanktionsmechanismen die Täter*innen schützen. Es sei daher notwendig, diese Mechanismen zu schärfen, sagte der Leising, der auch zu Machtmissbrauch in der Wissenschaft forscht. Er fordert zudem unter
anderem eine Neugestaltung der Arbeits- und Betreuungsverhältnisse während der Promotion und damit eine „relative Entmachtung“ von Professor*innen. Hier müsse darauf hingearbeitet werden, wissenschaftliche Zusammenarbeit, Bewertung von Qualifikationsarbeiten und Personalverantwortung voneinander zu trennen.
Diskussion mit Vertreter*innen aller Statusgruppen
Über die (bisher eingeschränkten) Möglichkeiten, Opfer von Machtmissbrauch zu schützen und Täter*innen zur Rechenschaft zu ziehen, wurde im Anschluss an den Impulsvortrag ausführlich diskutiert. Neben Professor Leising nahmen an der Diskussion auch der Rektor der TU, Professor Manfred Bayer, die Vorsitzende des wissenschaftlichen Personalrats, Dr. Anja Szypulski, sowie Melanie Kozub (Vorsitzende nichtwissenschaftlicher Personalrat), Laura Marklewitz (Autonomes Behindertenreferat und AStA-Referentin für Soziales) und Professorin Petra Wiederkehr (Prorektorin Diversität) teil. Auch Studierende und Beschäftigte verschiedener Statusgruppen beteiligten sich mit Fragen und Stellungnahmen. Über ein Padlet hatten alle TU-Mitglieder vor und während der Veranstaltung Gelegenheit, Kommentare zu hinterlassen. Die zahlreichen Einträge zeigten, dass das Thema Machtmissbrauch viele Personen an der TU bewegt – einige Autor*innen berichten zudem anonym, wie sie selbst Opfer von Machtmissbrauch wurden.
Weitere Schritte müssen folgen
Aus Sicht des PRwiss ist diese Veranstaltung ein wichtiger erster Schritt, sich hochschulweit mit dem Thema Machtmissbrauch auseinanderzusetzen – es müssen jedoch weitere Schritte folgen. In unserer Beratung steht – wie auch in den Kommentaren im Padlet - das doppelte Abhängigkeitsverhältnis bei Qualifizierungsstellen und die damit verbundene Machtkonzentration bei Professor*innen im Vordergrund. Da Betroffene verständlicherweise aus Angst vor negativen Folgen häufig nicht aus der Anonymität heraustreten wollen, sind Sanktionen nur schwer möglich. Es bestehen trotzdem eine Reihe von Ansätzen, Machtmissbrauch zu begegnen. Dazu zählen zum Beispiel eine (verpflichtende) Führungskräfteschulung für Professor*innen, die Einrichtung einer unabhängigen (Landes-)Beratungsstelle sowie die in der Novelle des Hochschulgesetzes geplanten erweiterten Sanktionsmöglichkeiten und der bessere Schutz von Betroffenen.
Das Forum Machtmissbrauch wurde von Mitgliedern der bereichsübergreifenden AG Machtmissbrauch organisiert, in der auch der PRwiss mitarbeitet. In dieser AG tauschen sich Vertreter*innen verschiedener Bereiche und Anlaufstellen der TU über Maßnahmen für eine Eindämmung von Machtmissbrauch und zur Förderung eines fairen und respektvollen Miteinanders an der TU aus.
Weitere Informationen über Machtmissbrauch und Beratungsmöglichkeiten finden Sie hier auf unserer Webseite.
Machtmissbrauch an der TU: Forum für alle Beschäftigten und Studierenden
(English version below)
Der PRwiss lädt alle wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten zum Forum Machtmissbrauch an der TU Dortmund ein. Die Veranstaltung läuft am Mittwoch, 23. Oktober, von 15 bis 18 Uhr (s.t.) im Audimax und richtet sich an alle Mitarbeitenden, Promovierenden, Professor*innen, Lehrbeauftragte, nichtwissenschaftliche Beschäftigte und Studierende der TU.
Auf einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Daniel Leising (TU Dresden), Gründungsmitglied des Netzwerks gegen Machmissbrauch in der Wissenschaft (MaWi), folgt eine Podiumsdiskussion unter Beteiligung des Publikums mit
- Prof. Daniel Leising
- Prof. Manfred Bayer, Rektor
- Prof. Petra Wiederkehr, Prorektorin Diversität
- Laura Marklewitz, Vertreterin des AStA und Referentin des Autonomen Behindertenreferates
- Dr. Anja Szypulski, Vorsitzende des wissenschaftlichen Personalrats
- Melanie Kozub, Vorsitzende des nichtwissenschaftlichen Personalrats
Moderiert wird das Forum von Christian Beisenherz, Moderator und Absolvent des Instituts für Journalistik der TU Dortmund.
An diesem Nachmittag soll es vor allem darum gehen, wie von Machtmissbrauch betroffene Mitglieder der Hochschule unterstützt und geschützt werden können und welche Präventions- und Sanktionierungsmaßnahmen es gibt bzw. geschaffen werden müssen. Dabei ist der Input von Studierenden, Promovierenden, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Professor*innen und Beschäftigten in Verwaltung und Technik gefragt.
Für eine bessere Planung melden Sie sich bitte bis 16. Oktober an:
https://www.tu-dortmund.de/forum-machtmissbrauch/
Das Forum Machtmissbrauch wird organisiert von Mitgliedern der bereichsübergreifenden AG Machtmissbrauch, die 2023 eingerichtet wurde und an der auch der PRwiss beteiligt ist. Um vor und während der Veranstaltung Ihre Fragen und Anregungen zum Thema zu sammeln, hat die Arbeitsgruppe ein Padlet angelegt. Dort können Sie sich anonym beteiligen – die AG freut sich auf Ihre Impulse: https://tinyurl.com/4wkudck5
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Sigrun Rottmann unter rottmann.prwisstu-dortmundde.
English Version:
Forum on the Abuse of Power at TU University
We cordially invite you to the Forum on the Abuse of Power at TU Dortmund University on Wednesday, 23 October, from 3 to 6 p.m. (s.t.) in the Audimax.
Abuse of power at universities is still a taboo subject, although it can affect anyone. In this event, we want to address various forms of this misconduct, discuss how those affected can be supported and show which measures we have taken as a university and which we still need. We are looking for input from all status groups at TU Dortmund University. Our invitation is therefore aimed equally at students, doctoral researchers, academic staff, professors and employees in administration and facilities.
A short keynote speech by Prof. Dr. Daniel Leising (TU Dresden), a founding member of the Network against Abuse of Power in Science (MaWi), on the abuse of power in the university context will be succeeded by a panel discussion with audience participation. Those taking part in the discussion will be:
- Prof. Daniel Leising
- Prof. Manfred Bayer, President
- Prof. Petra Wiederkehr, Vice President Diversity
- Laura Marklewitz, Representative of the General Student Committee (AStA) and of the Autonomous Organization for Students with Disabilities (ABeR)
- Dr. Anja Szypulski, Chairperson of the Staff Council of the Academic and Artistic Employees
- Melanie Kozub, Chairperson of the Staff Council of the Non-scientific Employees
- Christian Beisenherz, moderator and graduate of the Institute of Journalism at TU Dortmund University
For better planning, please register by 16 October:
https://www.tu-dortmund.de/forum-machtmissbrauch/
The Forum on the Abuse of Power is organized by members of the cross-divisional Working Group on the Abuse of Power, which was established in 2023. If you have any questions, please contact Staff Council member Sigrun Rottmann via rottmann.prwisstu-dortmundde.
The working group has set up a padlet to collect your questions and suggestions on the topic before and during the event. You can participate anonymously – the working group is looking forward to your input: https://tinyurl.com/4wkudck5
We look forward to discussing this important topic with many students, doctoral researchers, academic staff, professors and employees in administration and technology and to starting an internal debate about how to prevent abuse of power and support those affected.
Anja Szypulski neue Vorsitzende des wissenschaftlichen Personalrats
Der Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten der TU Dortmund ist mit einer neuen Spitze in die Amtszeit 2024 bis 2028 gestartet: Seit dem 1. Juli ist Dr. Anja Szypulski Vorsitzende des Gremium, das die Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Raumplanung in der konstituierenden Sitzung einstimmig gewählt hatte. Sie löst damit Dr. Andreas Brink ab, der Anfang 2025 in den Ruhestand gehen wird. Neben der neuen Vorsitzenden gehören 16 weitere ordentliche Mitglieder dem PRwiss an.
Als wichtige Aufgaben für das Gremium nennt Anja Szypulski unter anderem die Umsetzung der Dauerstellenkonzepte in den Fakultäten, die der wissenschaftliche Personalrat seit 2020 begleitet. Zudem werde sich der PRwiss weiterhin für wirksame Maßnahmen gegen Machtmissbrauch an der TU einsetzen und Kolleg*innen beraten, die von Machtmissbrauch betroffen sind.
In der vergangenen Amtsperiode war Anja Szypulski an der Erarbeitung einer Dienstvereinbarung für Mobiles Arbeiten beteiligt, die PRwiss und TU-Verwaltung gemeinsam verabschiedeten. „Das war ein wichtiger Baustein, um allen Beschäftigten gleichermaßen Zugang zur mobilen Arbeit zu ermöglichen und die TU gleichzeitig als Arbeitgeberin attraktiver zu machen“, sagt die Vorsitzende. Jetzt stehe mit den vom Land vorgegebenen Sparplänen eine neue Herausforderung an. Danach soll die TU – wie andere Hochschulen in NRW – 20 Prozent ihrer Büroflächen einsparen. „Hier wird der PRwiss darauf achten, dass bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen der Bedarf und die Interessen der Beschäftigten mit einbezogen werden.“
Ein wichtiges Thema bleibe auch die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), das als Gesetz über befristete Arbeitsverträge eine der zentralen Grundlagen der PRwiss-Arbeit ist. Die geplante Reform hat das Ziel, die Planbarkeit von Karrierewegen zu erhöhen und kurzfristige Befristungen weiter einzudämmen. Die Diskussion über die bisherigen Reformvorschläge verläuft kontrovers, da unter anderem die Befristungsdauer für die Zeit nach der Promotion von bislang sechs auf vier Jahre verkürzt werden soll.
Einen Rückblick des vorigen Vorsitzenden Andreas Brink finden Sie unter diesem Text.
Zur Person
Dr. Anja Szypulski hat in Münster und Wien Soziologie, Neuere Geschichte und Pädagogik studiert und war im Anschluss als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landtag in Düsseldorf, an der WWU Münster und der Ruhruniversität Bochum tätig.
Sie war Stipendiatin im DFG Graduiertenkolleg Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel an der TU Dortmund und dort seit 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Raumplanung – zunächst im Fachgebiet Frauenforschung und Wohnungswesen, dann von 2005 an im Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie. Ihre Promotion schloss sie 2004 an der Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie ab.
Andreas Brink zieht nach PRwiss-Vorsitz Bilanz
Nach langjähriger Arbeit im Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten der TU Dortmund und als nun ausgeschiedener Vorsitzender dieses Gremiums gestatten Sie mir einen kurzen, zusammenfassenden Rückblick.
Seit ich im Jahr 2020 den Vorsitz durch Wahl des existierenden Gremiums von meinem Vorgänger übernahm und später nach der Personalratswahl 2021 erneut gewählt wurde, haben sich einige Dinge ereignet, die man so sicherlich nicht hat voraussehen können. In der COVID-Pandemie galt es, gemeinsam mit der Leitung der TU Dortmund in ungezählten Sitzungen und Besprechungen die Arbeitsfähigkeit unserer Universität aufrecht zu erhalten und dabei die Arbeitsbedingungen der von uns zu vertretenden wissenschaftlichen Beschäftigten angemessen zu gestalten. Insbesondere neue Formen der Lehre und des Arbeitens vor Ort mussten entwickelt werden. Das Homeoffice, das man an Universitäten bis dahin kaum kannte, hat sich inzwischen – in einer von den Personalräten mit dem Rektorat ausgehandelten Dienstvereinbarung – als eine auch in der Zukunft noch wichtiger werdende Arbeitsform etabliert.
Auch der politisch initiierte Zukunftsvertrag zur Verbesserung von Studium und Lehre (ZSL-Prozess) war so nicht vorherzusehen. Plötzlich stand die Möglichkeit im Raum, dass in der von Zeitverträgen geprägten Welt des akademischen Mittelbaus eine bestimmte Quote eben nicht mehr zeitlich befristet sein sollte, sondern als Dauerstellen angelegt würde. Die TU war erfreulicherweise schnell mit der Entwicklung entsprechenden Vorgaben. Nach Vorschlägen und Hinweisen des PRwiss wurde das Dauerstellenrahmenkonzept der TU veröffentlicht, das zur Leitschnur für die Dauerstellenkonzepte der Einrichtungen wurde. Auch hier war der PRwiss bei jedem einzelnen Konzept beteiligt, um es in einem „Dreiformat“ mit der Einrichtung und dem Personaldezernat abzustimmen. In der ursprünglichen Planung wurden 138 Dauerstellen auf die Fakultäten verteilt. Wer hätte das gedacht? 138 Möglichkeiten für wissenschaftlich Beschäftigte des Mittelbaus der „Befristungsfalle“ zu entkommen! Leider lassen sich manche Fakultäten aus unterschiedlichen Gründen viel Zeit mit der Besetzung dieser Stellen. Die Beteiligten sollten bedenken, dass bei anhaltenden Sparzwängen und Nachtragshaushalten gegebenenfalls auch die Mittel des ZSL-Bund-Länder Vertrags nicht unangetastet bleiben.
Die Arbeitszeiterfassung ist ein Thema, das mit Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesarbeitsgerichts aufkam. Arbeitszeiterfassung von beschäftigten Promovierenden auf 50-Prozent-Stellen? Wird offensichtlich tatsächlich stattfindende Mehrarbeit vergütet, oder muss man nach Ableisten der Hälfte der tariflichen wöchentlichen Arbeitszeit das Labor verlassen? Man kann nur hoffen, dass Minister Heil da eine durchdachte gesetzliche Lösung auf den Weg bringt. Wichtige Gestaltungsaufgaben für den PRwiss werden auf jeden Fall bleiben.
Für die Zukunft werden wohl Themen wie „neue Arbeitsformen“ vor dem Hintergrund neuer Flächennutzungskonzepte und der Vermeidung von externen Anmietungen und das Phänomen des „arbeitsplatzbezogenen Machtmissbrauchs“ eine Rolle spielen. Zum Ersten hat der PRwiss schon jetzt darauf hingewiesen, dass „shared desk Projekte“, die gegebenenfalls in der Verwaltung angewendet werden können, bei den vielfältigen Aufgaben in der Wissenschaft ohne eine hierauf Rücksicht nehmende Ausgestaltung nicht funktionieren.
"Dinge können sich verändern durch eine gemeinsam gelebte Kultur"
Das zweite, immer mehr aufkommende Thema Machtmissbrauch hat sicherlich mit dem besonderen Abhängigkeitsverhältnis von sich qualifizierenden wissenschaftlich Beschäftigten zu Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu tun. Aus der Sicht eines PRwiss-Vorsitzenden, der in vielen Gesprächen die Probleme und Nöte dieser Beschäftigten kennengelernt hat, kann man zu dem Schluss kommen, dass es natürlich ganz überwiegend viele gute Betreuungssituationen und Zusammenarbeiten gibt, leider aber auch weniger fruchtbare Situationen zu Tage treten. Hier ist es nicht nur das einzelne Schaf, das „schwarz ist“ und Probleme macht, sondern es sind vielmehr die strukturellen Gegebenheiten, die es in einem gleichsam evolutiven Prozess „schwarz werden und sprichwörtlich ungeschoren lassen“. Diese Strukturen gilt es zu verbessern. Eine Aufgabe für den Gesetzgeber, aber eben auch für Hochschulleitung und Personalrat. Dinge können sich verändern durch eine gemeinsam geachtete und gelebte Kultur.
Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen des PRwiss, ohne deren in vielen Sitzungen herbeigeführten Beschlüsse keine Personalratsarbeit möglich wäre und den Vertreterinnen und Vertretern von Rektorat und Dezernaten, mit denen ich mich - auch vertraulich - immer wieder austauschen konnte. Ich wünsche meiner Nachfolgerin, dass Sie - mit neuen Personen – diese gute, gewinnbringende Zusammenarbeit an der TU Dortmund weiterführen kann.
Andreas Brink
PRwiss wählt neue Vorsitzende
Nach der Wahl des Personalrats der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten vom 27. bis 29. Mai haben sich die Mitglieder des neuen Gremiums am 5. Juni zur konstituierenden Sitzung zusammengefunden und Dr. Anja Szypulski zur Vorsitzenden gewählt. Frau Szypulski tritt die Nachfolge von Dr. Andreas Brink an, der den Vorsitz 2020 übernommen hatte und dem PRwiss noch bis Ende des Jahres als stellvertretender Vorsitzender angehören wird. Das Gremium nimmt am 1. Juli 2024 die Arbeit auf und ist bis 31. Juni 2028 im Amt.
Von den insgesamt 17 zu vergebenden Sitzen entfielen bei den Wahlen neun Sitze auf die Offene Campusliste und acht Sitze auf die Unabhängige Listengemeinschaft Naturwissenschaft und Technik / Unabhängige. Die Wahlbeteiligung lag bei 8,3 Prozent.
Weitere Informationen zu den Mitgliedern des neu gewählten PRwiss folgen in Kürze.
Personalratswahlen 2024
Die wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten der TU Dortmund sind aufgerufen, vom 27. bis 29. Mai 2024 den neuen wissenschaftlichen Personalrat zu wählen. Die Stimmangabe ist auf dem Campus in diesen Zeitfenstern möglich:
Montag, 27. Mai, 10 bis 15 Uhr: GB 2 Campus Süd
Dienstag 28. Mai, 10 bis 15 Uhr: Audimaxfoyer Campus Nord
Mittwoch 29. Mai, 10 bis 15 Uhr: Audimaxfoyer Campus Nord
Wer die Möglichkeit der Briefwahl in Anspruch nehmen möchte, kann die Wahlunterlagen per E-Mail beim Vorsitzenden des Wahlvorstandes anfordern: philipp.czybatu-dortmundde anfordern. Der Versand erfolgt bis Montag, 20.05.2024 um 12 Uhr. Die Briefwahlunterlagen müssen bis spätestens Mittwoch, 29. Mai 2024 um 15 Uhr beim Wahlvorstand eingegangen sein.
Alle Wahlvorschläge können Sie im Aushang beim Pförtner auf dem Campus Süd (gegenüber HG I) einsehen. Infos zur Wahl sowie die eingereichten Wahlvorschläge sind außerdem im Moodle-Kurs „PRwissWahl2024“ zu finden.
Mitbestimmt - der neue Podcast des PRwiss
In der ersten Folge des PRwiss-Podcast Mitbestimmt sprechen Mitglieder des Gremiums über ihre Aufgaben und was sie motiviert. Den Link zur 18 Minuten langen Premierenfolge sowie ein Transkript finden Sie in der Rubrik Podcast.
PRwiss trifft TU-Pflegelotsin Ulrike Grates
Bei einem Vortrag für den PRwiss hat die Pflegelotsin der TU Dortmund über ihre Angebote für Mitarbeiter*innen und Studierende informiert. Ulrike Grates berät und informiert vor allem zu der Frage, wie die meist sehr belastende Pflege von Angehörigen mit den Herausforderungen am Arbeitsplatz oder im Studium vereinbart werden kann. Sie bietet zudem unter anderem regelmäßige Online-Treffen an, bei denen sich pflegende Mitarbeiter*innen und Studierende der TU austauschen können. Aktuelle Termine, Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen der Pflegelotsin – zum Beispiel Leitfäden für pflegende Angehörige – finden Sie hier: https://stabsstelle-cfv.tu-dortmund.de/familie/familien-service/pflege-von-angehoerigen/
PRwiss diskutiert Strategien für das zweite Halbjahr
Welche Erfahrungen machen die wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten der TU mit der Umsetzung der Dienstvereinbarung Mobiles Arbeiten? Welche Konsequenzen könnten die aktuellen Pläne der Universitätsleitung für eine Reduzierung angemieteter Büroflächen für die Mitarbeiter*innen haben? Diese Fragen diskutierten die Mitglieder des
PRwiss bei einem Strategietreffen am 21. Juni. Das Gremium sieht es als eine wichtige Aufgabe an, bei den Planungen für die Flächennutzung und künftige Arbeitsplatzgestaltung an der TU im Interesse des Vertretungsbereichs mitzuwirken und hier unter anderem auf die Entstehung zukunftsfähiger Arbeitsplatze und die Berücksichtigung individueller Bedarfe zu achten. Darüber sind wir bereits im Austausch mit der Universitätsleitung und werden uns aktiv an den anstehenden Planungen beteiligen. Mitglieder des PRwiss werden zudem in den nächsten Monaten Pilot-Workshops an mindestens zwei Fakultäten begleiten, mit denen Vorschläge für eine künftige Raumnutzung erarbeitet werden sollen.
In diese Prozesse werden wir auch die Erfahrungswerte des Mittelbaus einbringen, die wir in unseren Treffen mit Mitarbeiter*innen einzelner Fakultäten in diesem Sommer sowie in einer TU-weiten Umfrage zum hybriden Arbeiten gesammelt haben. Die Ergebnisse einer ersten Teilauswertung dieser Umfrage wurden beim Strategietag ebenfalls diskutiert. Auf der Tagesordnung standen zudem die Planung der nächsten Personalratswahlen im Frühjahr 2024 sowie die Vorbereitung der nächsten Personalversammlung, die wir voraussichtlich im November 2023 organisieren werden. Über den genauen Termin informieren wir rechtzeitig.
Info-Gespräche des PRwiss in den Fakultäten
Im laufenden Sommersemester bietet der Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten wieder Gespräche mit den Mitarbeiter*innen in den einzelnen Fakultäten der TU Dortmund an. Bei diesen Treffen stellen wir aktuelle Schwerpunktthemen aus unserer Arbeit vor (z.B. mobiles Arbeiten, Arbeitszeiterfassung und die TU-Richtlinie gegen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt). Zudem möchten wir mit den Kolleg*innen ins Gespräch darüber kommen, welche Fragen und Entwicklungen an ihren Fakultäten zurzeit besonders relevant sind. Diese Treffen organisieren wir mit den jeweiligen Mittelbauvertreter*innen. Wenn Sie Fragen zu diesen Informationsveranstaltungen des PRwiss haben, kontaktieren Sie uns gerne: vorstand.prwiss@tu-dortmund.de
PRwiss beim "Markt der Informationen" für neue Beschäftigte der TU Dortmund
Bei einer Einführungsveranstaltung für neue Beschäftigte der TU am 10. November 2022 hat auch der Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten seine Arbeit vorgestellt. PRwiss-Mitglieder Jens Mayland und Dr. Stephanie Steden (rechts im Bild) informierten neue Kolleg*innen über die Aufgaben und das Beratungsangebot des Gremiums. Die TU Dortmund lädt neue Mitarbeiter*innen zwei Mal im Jahr zu einer Begrüßungsfeier ein und bietet dort zur Orientierung auch einen Markt der Informationen an.
Hybride Personalversammlung der wissenschaftlich u. künstlerisch Beschäftigten am 18. Mai 2022
Nach zweijähriger Pandemie-Pause konnte der PRwiss für den 18. Mai endlich wieder zu einer Personalversammlung einladen. Rund 160 Mitarbeiter*innen der TU Dortmund nahmen an der Hybrid-Veranstaltung teil – etwa 40 waren im Saal des Erich-Brost-Institut auf dem Campus Nord dabei; 120 weitere Kolleg*innen schalteten sich online dazu.
Mitglieder des Personalrats berichteten von den Aufgaben des Gremiums und erläuterten das Dauerstellenkonzept der TU. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen außerdem die Dienstvereinbarung "Mobiles Arbeiten", Pläne des Rektorats für neue Flächennutzungs- und Arbeitsplatzkonzepte, die finanzielle Situation der Universität sowie Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Datenschutz, die den akademischen Mittelbau betreffen. Der Vorsitzende des PRwiss, Andreas Brink, erläuterte zudem die mit der Leitung der TU Dortmund vereinbarten Befristungsregeln für Beschäftigte in der Qualifikationsphase. Anschließend hatten die Teilnehmer*innen vor Ort die Gelegenheit, sich in Einzelgesprächen beraten zu lassen.